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Verteidigung wird nun auch Bankensache

Spätestens seit US-Präsident Donald Trump die amerikanische Sicherheitsgarantie für Europa in Frage gestellt hat, ist das Thema Verteidigung in Europa und Deutschland in den Fokus gerückt — auch bei den Kreditinstituten. 

Die Deutsche Bank habe im März eine “bankweite, produktübergreifende Arbeitsgruppe für Verteidigung und Infrastruktur” eingerichtet, wie Fabrizio Campelli, der Chef des Bereichs Corporate und Investment Banking im Bloomberg-Interview sagte. Seitdem hat die 30 Mann starke Truppe bereits etwa 20 neue Deals in den Kapitalmarkt, Fusionen und Übernahmen sowie Finanzierung abgeschlossen. Die Deutsche Bank hat ein Engagement mit dem Rüstungssektor im mittleren zweistelligen Milliardenbereich – also rund 50 Milliarden Euro.

Schon heute zählt sie 400 Kunden aus dem Bereich Rüstung und rüstungsnahe Infrastruktur. Das soll sich laut Campelli noch deutlich steigern. Die europäische Rüstungsbranche ist mittelständisch geprägt. Viele sind bisher komplett auf Bankfinanzierung angewiesen und Campelli sieht es als seine Aufgabe, mehr von ihnen Zugang zum Kapitalmarkt zu verschaffen.

Fabrizio Campelli Foto: Peter Juelich/Bloomberg

Konzerne wie der Panzerhersteller Rheinmetall profitieren massiv vom aktuellen Rüstungsboom, der operative Gewinn stieg im ersten Quartal um knapp die Hälfte – und die Aktie hat allein in diesem Jahr rund 166% zugelegt. “Rheinmetall wird gebraucht – Kunden kaufen heute ganze Fabriken bei uns. Europa muss sich für eine neue Ära wappnen, in der wir uns mit aller Kraft der Bedrohung unserer freiheitlichen Werte entgegenstellen müssen”, sagte Firmenchef Armin Papperger.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Verena Sepp, Marilen Martin, Stephan Kahl und Alexander Kell: (Geld)politik, neuer Immobilienstress, glückliche Anleger, Wandel bei Berkshire, damals das iPhone.

(Geld)politik

Während Donald Trump gerade einen Handelsdeal mit Großbritannien bestätigt, steht in London erst einmal die Zinsentscheidung der Bank of England an. Volkswirte erwarten weiterhin, dass London die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird. Im Fokus steht daher die Frage, ob es Signale für eine weitere Lockerung im nächsten Monat gibt. Der US-Präsident schrieb gerade auf Truth Social, das Abkommen werde “vollständig und umfassend” sein. Gestern hatte er bereits orakelt, ein “wichtiges Handelsabkommen” werde heute bekannt gegeben. Nun schrieb er, dem Deal mit London dürften “viele andere” folgen. Man sei in “ernsten Verhandlungen”. Der von Trump immer wieder zu Zinssenkungen gedrängte Jerome Powell betonte gestern: Keine Eile, und behielt die geldpolitischen Stellschrauben erst einmal unverändert. “Wenn die angekündigten starken Zollerhöhungen beibehalten werden, dürften sie zu einem Anstieg der Inflation, einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen”, hieß es von der Fed. Die Riksbank in Schweden hat angesichts der Unwägbarkeiten des US-Handelskriegs ihren Leitzins gerade unverändert gelassen, jedoch eine leichte künftige Lockerung der Geldpolitik signalisiert. Die Währungshüter in Norwegen bekräftigten, dass Zinssenkungen im Jahresverlauf beginnen könnten.

Neuer Immobilien-Stress

Glückliche AnlegerKredite für Gewerbeimmobilien sind die Landesbanken in den vergangenen Jahren teuer zu stehen gekommen. Die Risikovorsorge für diesen Bereich betrug teilweise mehrere hundert Millionen Euro. Inzwischen zeigt das Geschäft zwar Anzeichen für eine Stabilisierung, doch es dürfte für die Landesbanken weiterhin mit Herausforderungen verbunden sein. Davor hat die Ratingagentur Morningstar DBRS in einer Studie am Donnerstag gewarnt. Begründet wurde dies auch mit zusätzlichen Risiken, die sich aus den derzeitigen Spannungen im Welthandel ergeben könnten. Immobilienarten, die sich bislang “als widerstandsfähig erwiesen haben, wie etwa Logistik und Industrie, könnten in einem Szenario mit höheren Zöllen und Störungen in der Lieferkette unter Druck geraten”, hieß es. Und auch im Bürosektor, der besonders unter dem jüngsten Abschwung an den Immobilienmärkten gelitten hatte, wird es nach Meinung der Ratingagentur herausfordernd bleiben.

Glückliche Anleger

Über 4% hangelten sich heute zeitweise die Anteilsscheine von Siemens Energy nach oben. Der Hersteller von Gasturbinen und Netzausrüstung sieht nur begrenzte Auswirkungen der US-Zölle und profitiert gleichzeitig vom global stark steigenden Strombedarf. Die Münchner hatten bereits im vergangenen Monat ihre Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Die heute vorgelegten Quartalszahlen zeigten eine Verdoppelung der Gasturbinenbestellungen. Der Konzerngewinn vor Sonderposten hat sich mehr als verfünffacht. Die Aktie von Puma sprang knapp 8%, da sich die Anleger erleichtert über einen leichten Umsatzanstieg in Q1 und eine bekräftigte Prognose für das Gesamtjahr zeigten. Die Rheinmetall-Aktie hat einen neuen Rekordwert erreicht. Das Papier stieg in Frankfurt um bis zu 2%, nachdem der Rüstungshersteller die Analystenschätzungen beim Umsatz im ersten Quartal übertreffen konnte. Er belief sich auf 2,3 Milliarden Euro, erwartet wurden 2,05 Milliarden Euro. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie sieht in den Details einen weiteren Beleg für das Aufwärtspotenzial der Prognose für das Gesamtjahr, die die Düsseldorfer Ende April vorab veröffentlicht hatten.

Wandel bei Berkshire?

Der designierte Nachfolger von Warren Buffett hat bei Berkshire Hathaway Milliarden angehäuft. Im Gegensatz zum Vermögen des weltberühmten Investors besteht das von Greg Abel jedoch nur zu geringem Teil aus Berkshire-Aktien. Der 62-Jährige hält Anteilsscheine im Wert von rund 175 Millionen Dollar. Das entspricht etwa 18% seines Nettovermögens, welches der Bloomberg-Billionaires-Index auf 1 Milliarde Dollar beziffert. Abels Berkshire-Beteiligungen machen etwa ein Tausendstel des Wertes von Buffetts 160 Milliarden Dollar schwerem Anteil aus. Langjährige Beobachter von Berkshire fragen sich, ob Abel nach seiner Übernahme Veränderungen vornehmen wird. Diese könnten von einer Erweiterung der bislang schlanken Führungsetage bis hin zu einer Neuausrichtung der Geschäftsfelder reichen. Abels relativ geringer Anteil könnte auch die Frage aufwerfen, ob er die Vergütungsstruktur der Berkshire-Führungsetage oder die zweigleisige Aktienstruktur des Unternehmens ändern wird.

Damals das iPhone

Dass Apple-User bei der Suche auf ihren iPhones und iPads standardmäßig mit Google suchen, lässt sich der Mutterkonzern Alphabet jährlich rund 20 Milliarden Dollar kosten. Das hat in den USA die Kartellwächter auf den Plan gerufen. In einer Anhörung am Mittwoch sagte Apple-Manager Eddy Cue nun, dass der Deal für den Konzern irgendwann womöglich gar nicht mehr nötig ist. Immer mehr Kunden geben die traditionelle Art der Web-Suche auf. Die Zahl der Google-Suchanfragen auf Apple-Geräten sei im April erstmals zurückgegangen. Dies sei darauf zurückzuführen sei, dass Nutzer auf KI umsteigen. Das Umfeld wandele sich radikal, was auch die Art der genutzten Geräte betreffen könnte. “So verrückt es auch klingen mag, in zehn Jahren braucht man vielleicht kein iPhone mehr”, sagte Cue. Für den Apple-Browser Safari seien Spezialisten für KI inzwischen als Suchalternative eine Option, wobei der Manager besonders die Vorzüge von Perplexity hervorhob.   

Was sonst noch so passiert ist:

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