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Signale stehen auf Wachstum | |
Der deutsche Privatsektor ist im Juni überraschend gewachsen, obwohl es mit den amerikanischen Zöllen und der Krise im Nahen Osten eigentlich genügend Gründe für ein schlechteres Abschneiden gegeben hätte. Laut den vorläufigen Einkaufsmanagerindizes von S&P Global verbesserte sich die Lage vor allem im verarbeitenden Gewerbe, das ja lange Zeit als das Sorgenkind galt. Der Index verbesserte sich dort auf 49, der höchste Wert seit August 2022 und nur noch knapp unter der Marke von 50, ab der der Indikator eine Expansion anzeigt. Die Produktion stieg sogar den vierten Monat in Folge. Einen Vorbehalt gibt es: Die Umfragen wurden kurz vor dem US-Angriff auf den Iran durchgeführt. Das Hauptrisiko für die Wirtschaft ist hier ein starker Anstieg der Energiepreise, wenn die Iraner etwa die für den Ölhandel wichtige Straße von Hormus blockieren. Die finalen PMI-Zahlen für diesen Monat liegen in der ersten Juli-Woche vor. Dennnoch bleibt der Eindruck, dass sich die Lage in der Industrie nach einer langen Durststrecke nachhaltig verbessert. “Deutschland könnte möglicherweise den seit zwei Jahren andauernden Zick-Zack-Kurs beim Wirtschaftswachstum — auf ein Quartal positives Wachstum folgt eins mit Schrumpfung — durchbrechen”, sagt Cyrus de la Rubia, der Chefökonom der Hamburg Commercial Bank. Morgen steht noch der neue Ifo-Geschäftsklimaindex an, wobei die von Bloomberg befragten Ökonomen von einer ganz leichten Verbesserung ausgehen. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Verena Sepp, Annika Reichelt, Alexander Kell und Stephan Kahl: Seltsam ruhig, Spion an der Kreuzung, gefragte Banker, fahrerloser Fahrservice und was diese Woche wichtig ist. | |
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Keine Anzeichen radioaktiver Strahlung, Europas Börsen nahe den Freitagsniveaus, ein Ölpreissprung von fast 6% am Montagmorgen, der inzwischen komplett zerbröselt ist: Nach den US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen scheinen die Finanzmärkte nicht die Eskalation der Krise zu fürchten, die Teheran angekündigt hat. So hält Bob McNally von Rapidan Energy Advisers den derzeitigen Ölpreis-Aufschlag von 10 Dollar seit Beginn des Israel-Iran-Kriegs für angemessen. Dies könnte vor allem dann der Fall sein, wenn China und Russland tatsächlich nur rhetorisch eingreifen — und angesichts der Spannungen mit Washington nicht mit Militärtechnik-Unterstützung, die Teheran einen langen Atem gibt. Die chinesische Zeitung Global Times warnte, der Einsatz bunkerbrechender Bomben durch die USA treibe “den Konflikt zwischen Iran und Israel näher an einen unkontrollierbaren Zustand”. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi ist heute in Moskau zu Gesprächen mit Russlands Präsident Wladimir Putin eingetroffen. Israel meldet aufgrund iranischer Treffer inzwischen Ausfälle der Stromversorgung. In der Straße von Hormus haben angesichts der Bedrohungslage bereits zwei Supertanker mit einer Ladekapazität von jeweils rund zwei Millionen Barrel Rohöl eine Kehrtwende gemacht. Japans größte Banken derweil gehören zu den ersten internationalen Konzernen, die wegen der Risiken im Nahen Osten Mitarbeiter aus Dubai und Abu Dhabi evakuieren. | |
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Der Krieg zwischen dem Iran und seinen Gegnern wird zunehmend auch im digitalen Raum und dabei speziell mit Überwachungskameras geführt. So sind etwa in Israel installierte Kameras zum Ziel pro-iranischer Hacker geworden. Nach iranischen Raketenangriffen auf Hochhäuser in Tel Aviv hat der ehemalige stellvertretende Chef der Nationalen Cyberbehörde Israels dazu aufgerufen, private Überwachungskameras abzuschalten oder zumindest deren Passwörter zu ändern. Der Iran versuche gezielt, Kamerabilder auszuwerten, um die Treffgenauigkeit seiner Raketenangriffe zu verbessern. Die Hamas habe jahrelang private Kameras gehackt, um Informationen zu sammeln und zivile und militärische Bewegungen zu überwachen, während sie die Angriffe auf Israel im Oktober 2023 plante. Ähnliche Taktiken wurden von Russland nach dem Überfall auf die Ukraine angewendet. Russland “hat wahrscheinlich den Zugang zu privaten Kameras an wichtigen Orten wie Grenzübergängen, militärischen Einrichtungen und Bahnhöfen genutzt, um die Bewegung von Materialien zu verfolgen”, heißt es in einer gemeinsamen Cybersicherheitswarnung der US National Security Agency und anderer westlicher Geheimdienste vom Mai. | |
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Im Wettbewerb um Mitarbeiter versuchen insbesondere die kleineren Banken in Deutschland, mit kreativen Arbeitszeitmodellen zu punkten. Einige haben auf eine Vier-Tage-Woche umgestellt, andere bieten den Kauf von zusätzlichen Urlaubstagen an. In vielen Bereichen ist es schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden. Kleinere Kreditinstitute konkurrieren nicht nur mit großen Banken, sondern auch mit anderen Branchen der deutschen Wirtschaft um die klügsten Köpfe. “Wer auf die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden eingeht, gewinnt im Wettbewerb um die besten Talente”, sagte Johannes von Hebel, Chef der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach, im Bloomberg-Interview. In seinem Haus beispielsweise können Mitarbeiter, die seit mindestens zwei Jahren angestellt sind, insgesamt 20 zusätzliche Urlaubstage pro Jahr erkaufen. Wie groß der Bedarf an Arbeitskräften in der Finanzbranche ist, zeigt auch ein Blick in die Statistiken des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe. Demnach hatten Banken und Fintechs in Deutschland allein im ersten Quartal dieses Jahres mehr als 42.000 Jobs öffentlich ausgeschrieben, ein Plus von 6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. | |
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Elon Musk hat sein lang erwartetes Robotaxi auf die Straße gebracht — und das weitaus bescheidener, als erwartet. Bei der Einführung des fahrerlosen Tesla-Taxidienstes am Sonntag durfte nur eine begrenzte Anzahl ausgewählter Fahrgäste wie Investoren und Social-Media-Influencer dabei sein. Ein Influencer mit dem X-Nutzernamen @BLKMDL3 sagte, die Fahrt sei “sanfter als mit einem menschlichen Fahrer” gewesen. Die ersten Fahrten beschränkten sich jedoch auf einen überschaubaren Teil der Innenstadt von Austin — der Heimatstadt Teslas — und unter Aufsicht von Mitarbeitern in den Fahrzeugen. Die ersten Fahrgäste zahlen laut Musk einen Pauschalpreis von rund 3,66 Euro pro Fahrt. Tesla plant, den Dienst zügig auf weitere Städte in den USA auszudehnen, auch wenn ein breiterer Rollout bislang nicht terminiert ist. Tesla-Titel übertreffen die anderen Magnificent-7-Aktien im montäglichen Handel. Auf Xetra lagen die Papiere zuletzt um 2,1% im Plus. Der Blackrock-Technology-Opportunities-Fonds hat Tesla im Mai als einen von vier Neuzugängen in seine Anlagen aufgenommen. | |
Was diese Woche wichtig ist | |
Wie stark die amerikanischen Zölle die europäische Wirtschaft treffen, werden diese Woche einige Schnellindikatoren spiegeln. Schon die heutigen Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, Frankreich und die Eurozone zeugen von der breiten Unsicherheit, die Trump mit seinem Zoll-Feuerwerk schürt. Die Stimmung dürfte sich wohl auch am Dienstag kaum aufhellen. Mit Blick auf den Ifo-Geschäftsklimaindex für die deutsche Wirtschaft wird nur eine sehr leichte Verbesserung erwarte — die Zollverhandlungen zwischen der EU und den USA dauern schließlich an. Am Ende der Woche folgt noch ein erster Eindruck von der Inflation im Juni. Während Frankreich weiterhin eine sehr schwache Teuerung von 0,6% aufweist, dürfte der Wert in Spanien mit 2,1% deutlich höher liegen — das wäre dazu noch die erste Beschleunigung der Inflation in diesem Jahr. Diese Zahlen sind ein Vorgeschmack auf die Daten der Eurozone, die in der folgenden Woche anstehen. Sehen Sie hier unsere Video-Wochenvorschau auf die wichtigsten Wirtschaftsdaten. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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